Themen

Gerade im Arbeitskontext setzt sich seit einiger Zeit die Erkenntnis durch, dass das „klassische“ zielorientierte Vorgehen, das Prozesse möglichst lückenlos kontrolliert und geschlossen gestaltet, seine Grenzen hat. Die Gegenbewegungen blieben nicht aus, Konzepte der lernenden Organisation, der Werteorientierung, der kulturellen Transformation etc., zeugen davon. Gegipfelt hat dies in der Übertragung des aus der Therapie kommenden systemischen Ansatzes auf die Arbeitswelt, z.B. als systemische Beratung, Führung, Organisationsentwicklung, Mediation oder systemisches Coaching.

 

Diese Entwicklung zeigt, dass die schwierigen Themen der Arbeitswelt offenbar sowohl mehr Offenheit als auch eine gute Orientierung brauchen. Genau das bietet die Anliegenorientierung. Denn sie verheiratet die Offenheit der Systemik mit der Gerichtetheit des Klassischen zu etwas Neuem. Dazu verlässt sie die Zielhypnose und ihren Glauben an das „Sich-vom-Ende-her-Ziehen-lassen“. Stattdessen „schiebt“ sie vom Anliegen her und navigiert dabei aus der Stimmigkeit der relevanten Einflussfaktoren. Das schließt Wegstrecken geschlossenen Vorgehens nicht aus, jedoch wohl wissend, dass alles Geschlossene immer einen Rest Offenheit behält und selbst im Offenen eingebettet ist.

 

Anliegenorientierung umarmt Offenheit und Geschlossenheit, bietet Ausrichtung und Flexibilität, Dynamik und Balance, Geschwindigkeit und Besonnenheit, Effektivität und Schadensvermeidung, Gestaltungsfreiheit und Miteinander. Also das, wonach in der Arbeitswelt heute händeringend gesucht wird.